Qualitätsgeprüfter UrlaubsReiterHof
Bioland, demeter, fairtrade, Blauer Engel und Co: In Deutschland gibt es über 1000 Qualitätssiegel.
Sinn und Zweck dieser meist privatwirtschaftlich getragenen Siegel und Zeichen soll es sein, dem Verbraucher positive Hinweise über die Qualität eines Produktes zu liefern.
Der Ursprung geht auf das britische Handelsmarkengesetz vom 23. August 1887 zurück, nach welchem auf Waren unmissverständlich das Herkunftsland anzugeben war.
Heute erstreckt sich die Vergabe von Gütesiegeln auf nahezu sämtliche Wirtschaftsbereiche und hat längst nicht mehr nur mit dem Herkunftsland eines Produktes zu tun. Inzwischen geht es um den Versuch der Qualitätssicherung für den Kunden auf ganzer Ebene – sowie um eine bessere Darstellung der Angebotspalette für den Hersteller.
In Deutschland erfolgt die Vergabe ohne gesetzliche Regelung – allerdings auf Basis von zum Teil strengen Kriterien.
Die seit 1991 bestehende Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland e.V. hat Qualitätssiegel für Urlaubsangebote entwickelt. Unter anderem Eines mit dem Titel „qualitätsgeprüfter UrlaubsReiterhof“.
Dies spricht insbesondere Betreiber von einem Pferdehof oder Reiterhof mit touristischer Ausrichtung an.
Das Gute daran: Gäste sehen am Siegel sofort, dass der Ort für ihre Ferien den Kriterien der Bundesarbeitsgemeinschaft unterliegt und können sich auf einen geprüften Standard im Urlaub verlassen.
Dieser beinhaltet unter Anderem eine bestimmte Mindestgröße der Pferdeboxen, sowie eine Mindestanzahl an Schulpferden, die den Gästen immer gesund und gepflegt zur Verfügung stehen müssen. Ausrüstungsgegenstände müssen vollzählig und in gutem Zustand sein. Der Umfang des Reitangebotes ist vorgeschrieben. Training, Unterricht und Freizeitangebote dürfen ausschließlich von zertifizierten Trainern angeleitet werden.
Des Weiteren werden das optische Erscheinungsbild der Anlage, sowie eine gute Kennzeichnung und Beschilderung der Anlage groß geschrieben.
Nicht ganz einfach, dies alles „unter einen Hut“ zu bringen: hier läuft der Versuch, vom Tierwohl bis zur Hygiene in der Unterkunft für die Menschen einen passenden Bogen zu schlagen. Was für die Betriebe durchaus ein hohes Maß an Aufwand und Sorgfalt erfordert.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland e.V. hat für die Bewerbung einen Prüfbogen erstellt.
Für die Zertifizierung als qualitätsgeprüfter UrlaubsReiterhof muss man entweder Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft werden oder Mitglied beim Verband pro agro e.V. sein.
Im Gegenzug bietet pro agro e.V. ein umfangreiches Marketingpaket an.
Der qualitätsgeprüfte Reiterhof ist eine gute Sache für die Entwicklung des Landtourismus. Wer sich im Kreise der Zertifizierten befindet, muss sich an die Regeln halten – und die sind nicht zuletzt auch für das Wohl der Pferde zuträglich. Aus diesem Grunde ein deutliches Ja für diese Initiative!
Text: Annabelle Krieg
Foto: Mirjana Rehling