Feldenkrais für Pferd und Reiter
Falsche Bewegungsmuster zu erkennen, zu ändern und so mehr Beweglichkeit zu gewinnen, das ist das Ziel der Feldenkrais-Methode. Das funktioniert nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Pferden.
Lahmende Pferde oder Schmerzen des Reiters mögen auf den ersten Blick unerklärlich wirken. Doch oft resultierten Schmerzen und Anspannungen aus falschen Bewegungsabläufen, die mit Hilfe der Feldenkrais-Methode behoben werden könnten, weiß Martina Schumacher. Die ehemalige Juristin und Redakteurin arbeitet auf ihrem Hof am Rande des Naturparks Barnim seit 14 Jahren erfolgreich nach den Methoden von Moshé Feldenkrais. Ihre Werkzeuge sind ein scharfer Blick für Atmung und Bewegung sowie eine ordentliche Portion Gespür und Geduld.
Wenn ein Reiter zu ihr kommt, um seine Schmerzen beim Reiten loszuwerden, achtet sie auf die Körperhaltung und Atmung von Pferd und Reiter. Sie erkennt dann beispielsweise, dass die Person schief sitzt, den Rücken krümmt oder die Beine hochzieht und sich dadurch verspannt. Durch die Schulung der Selbstwahrnehmung wird dem Reiter seine „parasitäre Bewegung“, wie sie das gern nennt, bewusst. Das ist die Voraussetzung dafür, sich neue Bewegungsabläufe anzugewöhnen und so künftig schmerzfrei zu reiten. Ein besseres Körperbewusstsein des Reiters kommt dabei auch dem Pferd zugute.
Auch Pferde sollen sich natürlich und gesund bewegen. Feldenkrais könne ihnen helfen, ungenutzte Fähigkeiten zu entdecken, meint Martina Schumacher. Manchmal brauchten bestimmte Körperteile „Nachhilfe“. Durch gezielte Bewegungen mit dem Pferd kann sie beispielsweise einzelne Gelenke aktivieren. Durch die Wiederholungen verbessert sich die Reizleitung zum Gehirn und das Pferd kann die Übungen in Zukunft bewusster ausführen.
„Ich vergleiche das ganz gern damit, dass eine Schublade aufgemacht und mit den passenden Inhalten gefüllt wird und so ein stärkeres Bewusstsein für die Bewegungsabläufe des geförderten Körperteils entsteht“, sagt Martina Schumacher.
INFOS
ENTSPANNTE PFERDE
Eine genaue Beobachtung der Bewegungen und Atmung des Pferdes in einer vermeintlichen Gefahrensituation weisen den Weg zu dem Problem, das es zu überwinden gilt. Wie hält das Pferd den Kopf? Was machen Augen, Kiefer und Hals des Pferdes? Martina Schumacher führt das Tier behutsam an die beängstigende Situation heran. Hat das Tier beispielsweise Angst vor dem Sattel, so achtet sie auf seine Signale und wie nah sie ihm mit dem Sattel kommen kann, bevor es wieder Angst empfindet. Sie möchte das Pferd an die Situation gewöhnen, es aber dabei keine Furcht fühlen lassen. „Bevor die Angst kommen kann, ist die Gefahr wieder weg“, erklärt sie ihr Vorgehen. Der Sattel wird nämlich genau auf die Stelle am Rücken gelegt, wo Raubtiere angreifen – die Angst des Pferdes ist somit durchaus verständlich.
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Martina Schumacher
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