Die Liebenthaler Wildlinge – robuste Wildpferde am Rande der Schorfheide

In Liebenthal, einem Ortsteil von Liebenwalde, im Landkreis Oberhavel, leben ca. 100 Wildpferde auf einer Fläche von ca. 100 Fußballfeldern. Sie leben dort im natürlichen Herdenverband, sind an das Leben in der freien Natur gewöhnt und entstammen einem Rückzüchtungsprogramm. Seit 1960 hat der Verhaltensforscher Jürgen Zutz versucht Fjordpferde zum ausgestorbenen Waldtarpan zurück zu züchten. Als er 1966 starb wurden die Tiere in Liebenthal angesiedelt und erhielten den Namen Liebenthaler Pferde. Die Pferde gelten als sehr ruhig und ausgeglichen. Ihre besonderen Merkmale sind der Aalstrich, die schwarzen Hufe und im Winter der Kinnbart. Es existieren ganz verschiedene Falbenfarben, von weiß, grau über rot und braun. Ihr Stockmaß beträgt 130 bis 145 cm. Da die Populationsgröße durch den vorhandenen Lebensraum eingeschränkt ist, reguliert hier der Mensch die Herdengröße. So werden Tiere immer wieder der Herde entnommen und verkauft. Sie eignen sich aufgrund ihrer Charaktereigenschaften als Reit- und Kutschpferd aber auch als Therapiepferde. Durch ihre Robustheit, ihre genügsame Art und ihr Leben in freier Natur werden sie auch gern für die Landschaftspflege eingesetzt.

Der Besuch der Wildpferde ist ganzjährig möglich, jedoch sollte ein wenig Zeit mitgebracht werden. Am Liebenthaler Haustierpark kann zu Fuß oder auch mit dem Rad gestartet werden. Von hier aus führt ein gut ausgeschilderter Rundweg direkt zu den Weideflächen und wieder zurück zum Haustierpark. Anfangs noch durch den Wald, doch dann ist am Horizont die Großherde schon erkennbar. Der rund zweistündige Spaziergang verfliegt im Nu. Anmutig, ruhig und hier und da ein Pferdegewieher, das ist definitiv einen Ausflug wert!

Nähere Informationen, auch zu den Führungen:
https://www.liebenthaler-pferdeherde.de/