PFERDELAND BRANDENBURG 2023

16 PFERDELAND BRANDENBURG PFERD UND FAMILIE Fotos: Saskia Uppenkamp, Adobe Stock / NataSao Text: Valérie Hasenmayer I chwill nur ein Pony, nichts anderes!“ In so manchen Familien ist das die Antwort auf die Frage nach den größten Geburtstagswünschen – oft über Jahre. Aber was bedeutet es, ein Pony tatsächlich zu besitzen? Kann man sich das leisten, ist es überhaupt ein gutes Geschenk für Kinder?Wie viel Zeit muss man investieren? Undwie viel Geld?Wir haben uns demThema angenähert. Bei der Anschaffung eines Haustieres sollte man immer überdenken, ob die Gegebenheitenvorhanden sind, die das Tier braucht. Ein Pony benötigt viel Platz, Futter, Zeit und Pflege. Und die neuen Besitzer sollten Erfahrung im Umgang mit den Tieren haben. „Der größte Fehler, den man machen könnte, wäre einvoreiliger Kauf“, so Peter Fröhlich, Geschäftsführer Sport beim Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg e.V. „Man sollte sich zuallererst überlegen, ob genügendWissen über die Hal- tung von Pferden da ist – oder ob es jemanden gibt, der sich gut auskennt und mit demman sich zusammentun kann.“ Ponys sind zwar gutmütige, süße Tiere, sie sind aber von Natur aus auch Herden- und Fluchttiere. Das birgt Gefahren. Mit seinen sehr feinen Sinnen nimmt ein Pony Gerüche, Geräusche und Bewegungen schnell wahr und kann ganz plötzlich und unvorhergesehen auf solche reagieren. „Vor allem Kinder sollten also wissen, wie sie sich den Tieren nähern, wie man mit ihnen um- geht, was man tun kann, wenn sie nervöswerden oder Fluchtverhalten an den Tag legen“, so Fröhlich. „Hektik ist beispielsweise Gift für die Tiere.“ Das alles sind Dinge, die man gut erlernen kann. Fröhlich empfiehlt vor allem für Kinder mit Ponywunsch Kurse auf dem Reiterhof, wo schon Kindern im Kleinkindalter der Umgang mit den Vierbeinern nähergebrachtwird. Auch Kinder haben ein feines Gespür und finden mit guter Anleitung meist schnell heraus, was die Tiere brau- chen. „Es ist eine gute Mischung aus Führungsstärke und Respekt. Angst oder Leichtsinnigkeit sind keine guten Ratgeber.“ Als Herdentier braucht ein Pony allerdings nicht nur den Menschen und dessen guten, erfahrenen Umgang, son- dern auch mindestens einen Gefährten. Und Platz, um sich ausreichend zu bewegen. „Geführter Auslauf reicht nicht aus, das Pony muss auch frei galoppieren können“, sagt Peter Fröhlich. Dazu gehören eine ausreichend hohe und für das Tier gut sichtbare Umzäunung und ein geschützter Bereich zum Unterstellen. Sind keine hohen Büsche oder Bäume auf demGelände, muss ein Unter- stand gebautwerden. Will man die Tiere auf dem eigenen Gelände halten, muss auch das Baurechtsamt mit einge- bundenwerden – nicht immer dürfen die Ponyhalter so einen Unterstand einfach auf die grüneWiese stellen. Ein Pony als neues Familienmitglied? Kinder lieben die kleinen Pferde. Doch ein eigenes Pony zu halten, das ist mehr als ein Hobby. Die Anschafffung bringt dauerhaft Verantwortung und Haltungskosten mit sich. Was ist alles zu bedenken? Kinder lernen den Umgang mit den Pferden 10

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